Vereinfacht gesagt besteht meine Kamera aus zwei ineinander verschiebbaren Boxen. Die kleinere der beiden Boxen trägt die Mattscheibe und die Digitalkamera, die diese abfilmt. Die größere Box ist praktisch ein überdimensionales Vierkantprofil, in dem die Mattscheibenbox hin und hergeschoben werden kann. Am vorderen Ende der großen Box wird das Objektiv befestigt. Durch das verschieben der Mattscheibenbox fokussiert man auf das gewünschte Motiv.
Als Boxmaterial habe ich Holzfaserplatten gewählt. Sie sind günstig, gut zu bearbeiten und werden in jedem Baumarkt auf millimetergenaue Wunschmaße zugeschnitten. Um Gewicht zu sparen, entschied ich mich für 5 mm starkes Material.
Rückblickend betrachtet würde ich heute aus Gewichtsgründen vielleicht eher Kunststoffplatten wählen, in jedem Fall aber höhere Wandstärken, um mehr Stabilität zu bekommen.
Die Innenseiten der Mattscheibenbox habe ich geschwärzt. Die zufällig noch im Haus befindliche Acrylfarbe aus dem Bastelbedarf erwies sich hier als Glücksgriff: gut haftend auch auf blankem Untergrund, schnell trocknend, matt und gut deckend. Und auch noch praktisch geruchsfrei.
Nach dem trocknen wurden die Platten dann zusammengefügt und die Mattscheibe eingesetzt:
Unerwarteterweise war das zeitaufwändigste am Bau der Kamera die Herstellung passender Lensboards für die Objektive. Die vorhandenen Flanschbohrungen liegen sehr eng am Objektivtubus an, so dass die Löcher in den Lensboards sehr rund und sehr exakt sein müssen. Selbst die Möbelschreinerei, an die ich diese Aufgabe ausgelagert habe, hatte ihre Probleme damit. Schlussendlich hatte ich aber für jedes Objektiv den passenden Halter:
Warum die Platte rechts unten drei Bohrungen hat, verrate ich in einem späteren Blogpost.
Der Rest war ein wenig kleben, hämmern und schrauben, fertig war die DiLaFo 1:
Hier nochmal Mattscheiben- und Fokusbox nebeneinander:
Nicht nötig zu erwähnen, dass ich sehr gespannt war, ob meine Idee denn wohl funktionieren würde oder ob die ganze Bastelei vielleicht völlig umsonst war. Glücklicherweise erwies sich diese Sorge als unbegründet, wie das erste Testbild zeigte:
Bei den schwarzen Klecksen handelt es sich übrigens um Späne, die beim Bohren der Löcher für den Haltewinkel der Digitalkamera auf die Mattscheibe gerieselt sind. Wie ich schrieb: Ich hatte es sehr eilig, meine Kamera zu testen. 😉